Concepts in Context

Cologne Conference on Interoperability and Semantics in Knowledge Organization

 
English

Abstracts

A Semantic Web View on Concepts and their Alignments – From Specific Library Cases to a Wider Linked Data Perspective / Antoine Isaac
In den letzten Jahren hat das Interesse an den Möglichkeiten von Linked Data zur Datenveröffentlichung und im Bereich Data Sharing und Data Interlinking stark zugenommen. Immer mehr Daten werden unter Verwendung von RDF im Web veröffentlicht. Dies schließt auch bibliothekarische Wissensorganisationssysteme mit ein, insbesondere jene, die in den größten Bibliotheken eingesetzt werden. Die Bereitstellung des SKOS-Vokabulars zur Darstellung und Vernetzung von Wissensorganisationssystemen, zusammen mit dem Beginn vieler Pilot- sowie anwendungsbezogenen Projekte und Standardisierungsinitiativen im gleichen Themenumfeld war hierfür gewissermaßen ein Initialzünder. Manche vertreten jedoch die Ansicht, dass Linked Data noch weitere als die bisher verfügbaren Links benötigt, um den Erwartungen gerecht zu werden. In der Präsentation wird ein kurzer Überblick über zentrale Linked-Data-Projekte gegeben und dargelegt, was in diesen gemappt wird, wie und zu welchem Zweck? Offene Fragen werden behandelt und auf einige andere Präsentationsinhalte des Workshops eingegangen, in der Hoffnung, dass dadurch neue Synergien entstehen.

FRSAD: Challenges of Modelling the Aboutness / Maja Žumer
Die Functional Requirements for Subject Authority Data (FRSAD) bilden das dritte Modell der FRBR-Familie, dessen Schwerpunkt auf der Relation 'is subject of/has subject' liegt. Die Präsentation diskutiert Dilemmata, die während der Entwicklung des Modells auftraten, ebenso wie einige Kommentare aus den erhaltenen Stellungnahmen und geht besonders auf die Zukunftsaufgabe der Harmonisierung der FRBR-Familie ein.

In Pursuit of Cross-Vocabulary Interoperability: Can We Standardize Mapping Types? / Stella Dextre Clarke
Projekte wie DESIRE, MACS, CrissCross und KoMoHe haben in den letzten Jahren den Mehrwert wie auch die Herausforderungen des Mappings kontrollierter Vokabulare gezeigt. Jedes der Projekte hat bei der Festlegung und Umsetzung geeigneter Mappingtypen einen in geringfügigem Maße unterschiedlichen Ansatz gewählt. Die von SKOS unterstützten Mappingtypen unterscheiden sich von diesen wiederum geringfügig. In der Idealvorstellung sind alle großen Datenbanken miteinander verlinkt; alle weit verbreiteten Thesauri, Klassifikationssysteme und Schlagwortsysteme würden zueinander gekoppelt sein; und jeder von uns würde dieselben grundsätzlichen Mappingtypen verwenden, um universelle Interoperabilität zu ermöglichen. Würden wir das tatsächlich? Im Mittelpunkt der Präsentation steht die Frage, inwieweit die Einigung auf standardisierte Mappingtypen und deren Umsetzung machbar und wünschenswert ist.

Insights and Outlooks: A Retrospective View on the CrissCross Project / Jan-Helge Jacobs, Tina Mengel, Katrin Müller
Im Zeitalter der neuen Technologien stellen sich immer mehr Bibliotheken weltweit der Aufgabe, den Zugang zu heterogen erschlossenen Dokumenten für ihre Nutzer zu verbessern und an die heute gängigen Suchmethoden anzupassen. Zu diesem Zweck wird von der deutschen Nationalbibliothek und der Fachhochschule Köln das DFG-Projekt CrissCross durchgeführt, mit dem Ziel, die Sachschlagwörter der Schlagwortnormdatei (SWD) mit Notationen der Dewey-Dezimalklassifikation (DDC) zu verbinden. Das Resultat ist ein thesaurusbasiertes, benutzergerechtes Recherchevokabular, das die thematische Suche in heterogen erschlossenen Beständen vereinfacht und den Anforderungen an heutige Suchmethoden entspricht. Im Hinblick auf das Projektende im Herbst 2010 werden rückblickend die Ziele, Methoden und Errungenschaften des Projekts dargestellt. Einen besonderen Schwerpunkt bilden die erarbeiteten projektspezifischen Retrievalkonzepte.

Interoperability and Semantics in RDF Representations of FRBR, FRAD and FRSAD / Gordon Dunsire
Der Vortrag beschreibt aktuelle Arbeiten zur Integration der Entitäten und Relationen der von der International Federation of Library Associations (IFLA) entwickelten Functional Requirements for Bibliographic Records (FRBR) und Functional Requirements for Authority Data (FRAD) in das Resource Description Framework (RDF). Da die FRBR einige Jahre vor den FRAD entwickelt wurden und in einigen Bereichen, die von den FRAD abgedeckt werden sollten, nicht optimal ausgearbeitet sind, nehmen die FRAD ausdrücklich Bezug auf die FRBR. In ähnlicher Weise überlassen die FRAD eine umfassende Behandlung von Daten der inhaltlichen Erschließung den Functional Requirements for Subject Authority Data (FRSAD), die sich zurzeit noch in der Entwicklung befinden, die voraussichtlich im Laufe dieses Jahres abgeschlossen werden wird. Obwohl die FRBR Review Group zu gegebener Zeit alle drei Modelle ausarbeiten soll, werden die RDF-Versionen der FRBR und der FRAD in unterschiedlichen Namensräumen erstellt, die durch eine eigenständige, auf der Web Ontology Language (OWL) basierten Ontologie miteinander verbunden werden. Der Vortrag behandelt Fragen der Interoperabilität, die sich aus dieser Arbeit ergeben, und berücksichtigt dabei die Anforderungen der FRSAD und das erweiterte Modell der Functional Requirements. Dargestellt werden beispielsweise die Definitionen von Klassen und Subklassen, reziproke Eigenschaften sowie disjunkte Klassen und Eigenschaften. Der Vortrag thematisiert zudem angrenzende Fragestellungen, die sich aus der RDF-Repräsentation der RDA-Metadatenelemente ergeben: Beschreibung von und Zugang zu Ressourcen auf der Basis der FRBR und der FRAD.

Intersystem Relations: Characteristics and Functionalities / Jessica Hubrich
Als Resultat der methodischen Begleitung des DFG-Projekts CrissCross wurde in Zusammenarbeit mit dem RESEDA-Projekt ein Stufenmodell semantischer Interoperabilität entwickelt, das Methoden zur Herstellung semantischer Interoperabilität bzw. die daraus resultierenden Typen von Mappingrelationen mit spezifischen Retrievalfunktionalitäten in Beziehung setzt. Im Vortrag wird dieses Stufenmodell vorgestellt, und die Spezifika von begriffsbezogenen Mappingrelationen ebenso wie das mit ihnen einhergehende Potential zur Verbesserung des Zugangs zu Informationen werden detailliert erörtert.

Translingual Retrieval: Moving between Vocabularies – MACS 2010 / Helga Karg und Yvonne Jahns
Im Rahmen des CrissCross-Projekts wurden 2008–2010 die Arbeiten des europäischen MACS-Vorhabens fortgeführt. Bereits einige Jahre zuvor wurde in Multilingual Access to Subjects eine prototypische Verlinkung der Dokumentationssprachen SWD, LCSH und RAMEAU in den Fächern Sport und Theater durchgeführt. Dazu wurde eine Datenbank aufgebaut, mit deren Link Management Interface (LMI) eine Verknüpfung der deutschen, englischen und französischen Schlagwörter möglich ist. Diese Verknüpfungen wurden auf alle Wissensgebiete ausgedehnt. Die von der Bibliothèque nationale de France bereits hergestellten Äquivalenzen zwischen den LCSH und RAMEAU wurden um die wichtigsten deutschen SWD-Sachschlagwörter ergänzt. Somit liegen 2010 über 50.000 dreisprachige Links vor, die für verschiedenste multilinguale Recherchen nachgenutzt werden können. Eine Integration im Portal von The European Library zur multilingualen Recherche in allen europäischen Nationalbibliotheksbeständen ist geplant. Helga Karg und Yvonne Jahns, Deutsche Nationalbibliothek, erläutern in ihrer Präsentation den Ablauf des Projekts, das methodische Vorgehen und die Einsatzmöglichkeiten.

Would an Explicit Versioning of the DDC Bring Advantages for Retrieval? / Claudia Effenberger und Julia Hauser
Die DDC befindet sich im ständigen Wandel. Damit die Klassifikation dem aktuellen wissenschaftlichen Stand und dem „literary warrant“ entspricht, werden laufend der Umfang einzelner DDC-Klassen bearbeitet, wobei einzelne Wissensgebiete in andere (vorhandene) Klassen ausgelagert oder neue untergeordnete Systemstellen geschaffen werden. In der DNB ist die DDC ist inzwischen zum wichtigsten Erschließungsinstrument avanciert. Die laufenden Änderungen in der DDC würden – strikt gesehen – erfordern, dass die vergebenen DDC-Notationen regelmäßig auf Korrektheit überprüft werden, da sie u. U. nicht mehr korrekt sind. Aus Gründen der Arbeitsökonomie kann diese Arbeit nicht geleistet werden, mit der Folge, dass die Suche mit einer bestimmten DDC-Notation z. T. fehlerhafte Treffer zurückliefert. Im Rahmen des Projektes CrissCross werden SWD-Schlagwörter mit DDC-Notationen versehen mit dem Ziel, den Wortschatz der SWD (Ansetzungen und Synonyme) als zusätzliches Einstiegsvokabular für das Retrieval von DDC-erschlossenen Ressourcen zu verwenden. Durch die inhaltlichen Änderungen und Bedeutungsverschiebungen in den DDC-Klassen kommt es immer häufiger dazu, dass die einmal ermittelte Verbindung zwischen SWD-Schlagwort und DDC-Notation nicht korrekt ist. Im Gegensatz zu den Titeldaten, werden die Verknüpfungen in den Normdaten gepflegt und eine neue Notation mit dem Schlagwort verbunden. In einem kleineren Forschungsprojekte untersucht die DNB, inwiefern es möglich ist, dieses Problem anzugehen, indem jede Version einer DDC-Notation einen eindeutigen Identifier bekommt und damit die tatsächlich verwendete Bedeutung einer DDC-Notation am Titel bzw. am Schlagwort in ihrer Bedeutung identifiziert werden kann. Wenn diese Identifiers der generischen URI-Syntax entsprechen, können wir die Beziehungen zwischen den Daten mit Hilfe von RDF als ein semantisches Netzwerk modellieren und nachfolgend untersuchen, ob mit Hilfe von SemanticWeb-Technologien ein verbessertes Retrieval möglich ist. Der Vortrag wird einen Zwischenstand der Ergebnisse vorstellen